Vorsicht im Winter! So können Senioren Stürzen vorbeugen
Leiterin des BRK-Hauses der Senioren gibt gute Tipps zur Prävention
Viele ältere Menschen fürchten sich davor, zu stürzen. Gerade im Winter, bei vereisten Wegen oder hohem Schnee, steigt die Gefahr zu stolpern oder auszurutschen und sich womöglich schwerwiegende Verletzungen zuzuziehen. Melanie Engel, die Einrichtungsleiterin des BRK-Hauses der Senioren in Oberstdorf, gibt Ratschläge, was man tun kann, um das Sturzrisiko zu vermindern. Auch in ihrer Senioreneinrichtung setzt man stark auf Prävention.
„Im Alter steigt die Sturzgefahr, etwa durch plötzlichen Schwindel, Gleichgewichtsprobleme, schwere Beine oder Durchblutungs- und Gelenkprobleme, die die generelle Gangunsicherheit verstärken“, weiß Melanie Engel. „Wer das Bein nicht gut anheben kann, für den können schon kleine Falten im Teppich oder Türschwellen zu Stolperfallen werden. Außer Haus stellen hohe Bordsteinkanten und, jetzt im Winter, schneebedeckte, unebene oder schlecht geräumte Wege sowie vereiste Abschnitte ein Sturzrisiko dar. Da bei vielen Seniorinnen und Senioren das Sehvermögen nachlässt, können Sie potenzielle Stolperfallen häufig nicht erkennen. Die altersbedingte verminderte Reaktionsfähigkeit und schlechtere Beweglichkeit führen dazu, dass ein rechtzeitiges Abstützen oder Abfangen eines Sturzes oft nicht mehr möglich ist.“
Unterstützungsangebote und Lieferservices annehmen
Melanie Engel rät älteren Menschen mit entsprechenden Beschwerden, bei wirklich schlechtem Wetter vorsichtshalber zuhause zu bleiben oder nur in Begleitung eines anderen Erwachsenen aus dem Haus zu gehen. „Wenn es möglich ist, lassen Sie dringende Besorgungen durch Angehörige, Freunde, Bekannte oder auch durch Mitglieder einer ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe oder ähnlichem erledigen. Scheuen Sie sich bitte nicht, die entsprechenden, meist kostenlosen Unterstützungsangebote anzunehmen! Übrigens bieten auch viele ortsansässige Firmen wie zum Beispiel Lebensmittelgeschäfte oder Apotheken heutzutage Lieferdienste an. Fragen Sie einfach nach! Wenn es um die Versorgung mit Essen geht, stellen auch Menüservices, wie etwa des Bayerischen Roten Kreuzes, eine gute Möglichkeit dar. Sie beliefern ihre Kunden teilweise mit frisch zubereiteten, warmen oder auch gefrorenen, ausgewogenen und qualitativ hochwertigen Menüs.“
Aktiv bleiben durch seniorengerechte Übungen
Die Zeit zuhause sollte im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten unbedingt für regelmäßige Bewegung genutzt werden, rät Melanie Engel. „Es ist sehr wichtig, auch im Alter körperlich aktiv zu bleiben, sei es durch gezielte Übungen in der Wohnung oder auch durch seniorengerechte Angebote wie etwa Seniorengymnastik, Schwimmgruppen, Yoga oder Chi Gong.“
Prävention im BRK-Haus der Senioren
Auch im BRK-Haus der Senioren setzt man auf altersgerechte Bewegung und Fitness. In allen vier Wohnbereichen werden dreimal wöchentlich Gymnastikstunden angeboten. Durch altersgerechte Bewegungs-, Kräftigungs- und Dehnübungen, besonders für Arme und Beine, werden die Beweglichkeit, die Muskelkraft und der Gleichgewichtssinn der Damen und Herren trainiert und verbessert. Mit speziellem Koordinationstraining wird das körperliche Reaktionsvermögen gesteigert, sodass die Seniorinnen und Senioren im Fall eines Stolperns besser in der Lage sind, sich mit den Armen zum Beispiel am Handlauf abzufangen und somit einen Sturz zu verhindern.
„Unsere Bewohnerinnen und Bewohner mögen diese Bewegungsangebote sehr. Sie bringen Spaß und Geselligkeit und die Menschen spüren, dass sie sich wieder aktiver fühlen“, freut sich Melanie Engel. „Sie bleiben merklich länger fit und die Sturzrate ist deutlich gesunken.“
Informationen zu seniorengerechten Kursen des BRK Oberallgäu finden Sie unter https://www.kvoberallgaeu.brk.de/kurse/gesundheitskurse/gymnastik.html)
Informationen zum Menüservice des BRK Oberallgäu unter https://www.kvoberallgaeu.brk.de/angebote/alltagshilfen/essen-auf-raedern.html)