Humanitäre Hilfe stärken, sich den Problemen der Klimaerwärmung stellen
Knapp 80 Prozent der weltweiten Naturkatastrophen sind klimabedingt. Um den Betroffenen zu helfen, brauchen Hilfsorganisationen die Politik.
308 Naturkatastrophen weltweit, 77 Prozent davon klimabedingt - das ist die Bilanz vom Jahr 2019. Der BRK-Kreisverband Oberallgäu sowie das DRK (Deutsche Rote Kreuz) wollen betroffene Gemeinden auf der ganzen Welt besser vor Wetterextremen schützen. Um in betroffenen Gebieten besser helfen zu können, fordert der Verband anlässlich der baldigen Bundestagswahl die Unterstützung der Politik.
Unter anderem benötigen humanitäre Akteure wie das Rote Kreuz flexible Finanzierungen. Die Umstände vor Ort ändern sich jeweils ständig, entsprechend schnell müssen die Organisationen handeln können, um vorausschauend und lokal zu helfen. Es geht nicht an, dass ihnen schwerfällige Mechanismen Grenzen setzen.
Er reicht allerdings nicht, humanitäre Hilfe flexibel zu finanzieren. Die Organisationen brauchen zuverlässige Zahlungen, um kontinuierlich bei Betroffenen vor Ort zu sein. Nur so können sie Einheimischen beibringen, selbst auf Extremwettervorhersagen zu reagieren und sich entsprechend zu schützen.
Ferner ist in betroffenen Gebieten zu beobachten, dass besonders die Armen gefährdet sind. Sie sind den Folgen der Klimaerwärmung besonders heftig ausgesetzt. Ihnen kann nur das jeweilige Sozialsystem helfen. Wie Deutschland denn dort unterstützen kann? Indem die Regierung die Sozialsysteme stärkt, fordert der BRK-Kreisverband Oberallgäu.
Die Klimaerwärmung wird sich jedoch bekanntermaßen nicht nur lokal auswirken, sondern auch global. Beispielsweise wird es auf der ganzen Welt heißer werden – was mehr Menschen das Leben kosten wird. Um dem etwas entgegenzusetzen, braucht es Programme, die dieser Gefahr vorbeugen. Diese Projekte soll die Bundesregierung künftig vermehrt unterstützen, fordert der BRK Oberallgäu.
Ebenfalls eine globale Folge der Klimaerwärmung: Herkömmliche Landwirtschaft lohnt sich immer weniger, sodass immer mehr Menschen vom Land in Städte ziehen. Dort leben sie dann unter prekären Bedingungen und sind dadurch besonders anfällig für Katastrophen. Auch die Tiere und Pflanzen leiden unter dem Zuzug: Wachsen Städte ohne ein Konzept, nehmen sie Flora und Fauna ihre natürlichen Rückzugsorte. Kommt noch die Landwirtschaft am Stadtrand dazu, ist die Natur besonders gefährdet. Und auch der Mensch setzt sich einem Risiko aus, wenn er auf engem Raum mit Tieren lebt; Zoonosen verbreiten sich leichter. Wir Menschen müssen neben statt in der Natur leben, und zwar nachhaltig. Projekte mit diesem Ziel zu fördern, darauf muss sich die Politik künftig mehr konzentrieren.