Ehrenamtliche Rettungschwimmer:innen sind Sommer wie Winter aktiv
„Ein fast normaler Sommer“ – Saisonrückblick der BRK-Wasserwacht
„Es war gefühlt ein fast normaler Sommer, da die Coronabeschränkungen zumindest für den Freiluftbetrieb entfallen waren. Ausbildungen und Wachdienst fanden aber weiter mit der gebotenen Vorsicht statt. Anders als in anderen Regionen, wo es Anfang des Jahres einen Anstieg von tödlichen Unfällen gab, war dies bei uns glücklicherweise nicht der Fall“, fasst Birgit Ellmann, die Vorsitzende der Kreiswasserwacht des BRK im Oberallgäu, die diesjährige Sommersaison rückblickend zusammen. Was viele nicht wissen: Die kleinen und großen Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer sind auch in den Wintermonaten aktiv.
Die Einsatzzahlen der Wasserwacht-Ortsgruppen Altusried-Wiggensbach, Haldenwang-Börwang, Immenstadt-Bühl, Kempten, Lauben-Dietmannsried, Oberstdorf, Rottachtal, Sonthofen und Wertach seien „in etwa stabil“ geblieben, so Birgit Ellmann. Insgesamt seien im Oberallgäu im zurückliegenden Sommer zwei Personen im Wasser ums Leben gekommen. In einem Fall handelte es sich um den Badetod einer älteren Person, im anderen um einen schweren Canyoning-Unfall in der Starzlach. Ansonsten hätten die rund 1.800 ehrenamtlichen Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer der BRK-Kreiswasserwacht während ihrer Wachdienste in verschiedenen Freibädern sowie am Rottachspeicher, am Großen Alpsee in Immenstadt, am Freibergsee in Oberstdorf und am Niedersonthofener See Erste Hilfe und andere Hilfeleistungen bei Wassersportlern ausgeübt. Oft ist bei den Einsätzen nicht nur die Wasserwacht im Einsatz. Birgit Ellmann betont: „Wir pflegen eine sehr gute Zusammenarbeit mit Rettungsdienst, Polizei, Feuerwehr, Bergwacht und auch der DLRG.“
Mit der Fertigstellung der neuen Wachstationen am Rottachsee und am Freibergsee im Sommer 2022 seien auch die Rahmenbedingungen für die Ehrenamtlichen weiter optimiert worden, lobt sie.
Ein weiteres Tätigkeitsfeld der Wasserwacht sind traditionell die Schwimmkurse. „Über den Sommer konnten wir einige Schwimmkurse durchführen und auch für den Winter sind in den einzelnen Ortsgruppen weitere Kurse angesetzt“, sagt Birgit Ellmann und richtet einen dringenden Appell an Eltern und Erziehungsberechtigte mit kleinen Kindern: „Wir werden es nicht schaffen, jedem Kind einen Platz in einem Schwimmkurs zu bieten. Hier ist unbedingt die Initiative der Eltern gefragt. Bitte geht mit Euren Kindern den Winter über regelmäßig ins Hallenbad und bringt ihnen das Schwimmen auch selbst bei!“ Wenn die Kleinen (oder auch Größeren) dann gute Schwimmer sind und selbst gern bei der Wasserwacht mitwirken möchten, haben sie die Möglichkeit, zu einer der Ortsgruppen dazuzustoßen. „Die Neuaufnahme von Kindern, Jugendlichen und aktiven erwachsenen Mitgliedern regeln die Ortsgruppen selbst. Interessierte wenden sich am besten direkt an die jeweiligen Verantwortlichen. Sie geben Auskunft, welche Voraussetzungen erforderlich sind.“
Um für ihre verantwortungsvollen Aufgaben bestens gerüstet zu sein, sind die Mitglieder der Wasserwacht bereit, verschiedenste Aus- und Fortbildungen zu absolvieren. „Wir führen in den Ortsgruppen kontinuierlich Ausbildungen in allen grundlegenden Bereichen durch, also im Schwimmen, Rettungsschwimmen und den sanitätsdienstlichen Tätigkeiten. Darüber hinaus konnten heuer zehn Mitglieder unseres aktiven Nachwuchses die Ausbildung zum Wasserretter im Wasserrettungsdienst erfolgreich abschließen“, freut sich die Vorsitzende. „Einige Kolleginnen und Kollegen haben die Ausbildung zum Wachleiter absolviert, um künftig den Dienstbetrieb an den Wachstationen leiten zu dürfen. Zwei weitere wurden zu Bootsführern qualifiziert.“ Das reguläre Training findet auch den Winter über statt. Aktuell stehen mit Ausnahme von Altusried (das Bad hier wird gerade saniert) und Oberstdorf (hier muss bis zur Fertigstellung der neuen Therme anderweitig überbrückt werden) alle Hallenbäder unverändert zu den Vorjahren zur Verfügung.