Allgäuer Rettungshunde in Paris
Trümmersuchhunde des BRK-Bereitschaften Oberallgäu trainieren auf international zertifiziertem Trümmer-Gelände
Zwanzig Trümmerteams aus den Rettungshundestaffeln der BRK-Bereitschaft Waltenhofen sowie des BRK Unterallgäu waren jüngst zu einem viertägigen Training in Paris. Sie erprobten dort auf einem international zertifizierten Trümmer-Gelände der Feuerwehr Paris in realistischen Szenarien ihre Fähigkeiten.
„Auf dem Gelände üben Rettungshundestaffeln aus ganz Europa“, berichtet Prof. Dr. Christoph Tiebel, Kreisfachdienstleiter Rettungshundearbeit bei den Bereitschaften im BRK Oberallgäu und Fachberater des DRK auf Bundesebene. „Es gibt dort acht sogenannte Schadensstellen, die mit sehr viel Liebe zum Detail speziell gebaut wurden, zum Beispiel eine eingestürzte Schule, ein Hotel, ein Fast-Food-Lokal, ein abgestürztes Flugzeug, ein Bus, der im Erdboden versunken ist oder einen Campingplatz. Dort wurden mehrere Hundert Verstecke gebaut, die zum Teil sehr verborgen sind.“ Als Beispiele nennt er eine leere Tiefkühltruhe mit einem doppelten Boden, unter dem die zu findende Person versteckt ist oder einen schwer zu begehenden Keller in drei Stockwerken Tiefe. „Eine Besonderheit ist auch der im Boden versunkene Bus. Er ist so schief eingebaut, dass Hund und Mensch immer wieder Gleichgewichtsprobleme bekommen.“
Das Training der 20 Hundeteams erstreckte sich über vier Tage. „Neben erfahrenen Teams waren auch junge Hunde dabei. Sie konnten bereits durch leichtere Übungen an die Trümmerarbeit herangeführt werden“, so Tiebel. Zum Thema Trümmersuche erklärt er: „Trümmersuche ist eine wichtige Unterstützung bei jeder Katastrophe. Das Unglück im Ahrtal und die Erdbeben im Ausland zeigen, dass unsere Teams nicht nur gut ausgebildet sein, sondern auch sehr schnell vor Ort sein müssen, um Menschen zu retten.“ Mark Hofmann, Leiter der BRK-Bereitschaft Waltenhofen und Andreas Dempfle, Kreisfachdienstleiter Unterallgäu, ergänzen: „Wir wissen, dass es höchste Anforderungen an unsere Teams gibt. Nicht immer wissen wir, ob unser Hund ohne Verletzungen aus dem Schadensgebiet herauskommt. Besonders bedanken wir uns bei den Hundeführern, die so intensiv mit ihren Hunden trainieren.“
Im Rahmen des Trainings in Paris fand auch ein Besuch einer deutsch-französischen Delegation beim Training statt. Die Bundesbereitschaftsleitung bedankte sich auf diese Weise persönlich für das enorme Engagement der Einsatzkräfte, die alle ihren Urlaub in die Ausbildung investiert haben.