Helm auf!
BRK bittet Radler, sich zu schützenAktion des Arbeitskreises Krisenintervention der BRK Bereitschaften Oberallgäu
Anlässlich des Weltfahrradtages am 3. Juni bittet Peter Fraas, der Rettungsdienstleiter des BRK Oberallgäu, alle Allgäuer Radler: „Bitte tragt immer einen geeigneten Helm. Viele schwere Kopfverletzungen sind dadurch vermeidbar.“
„Die Zahl der verunglückten Fahrradfahrer, die wir im Rettungsdienst behandeln, hat sich merklich erhöht, das liegt auch am Boom der E-Bikes“, sagt Peter Fraas. „Das Problem wird dadurch verschärft, dass leider immer weniger Radler einen Helm tragen.“ Nachvollziehbar ist dies für den erfahrenen Notfallsanitäter nicht. „Jeder weiß, dass ein qualitativ hochwertiger, gut sitzender Fahrradhelm schwere Kopfverletzungen deutlich abmildern oder ganz verhindern kann.“
Warum die Leute trotzdem auf diesen leicht zu bekommenden Schutz verzichten, darüber könne er nur spekulieren. „Vielleicht ist es Eitelkeit - ein Fahrradhelm schmeichelt ehrlich gesagt den wenigsten - muss er aber auch nicht. Vielleicht ist es Leichtsinn oder Nachlässigkeit und der Gedanke, auf der kurzen Strecke wird schon nichts passieren“. Das treffe bedauerlicherweise nicht immer zu. Im vergangenen Jahr ließen rund 430 Radler ihr Leben im deutschen Straßenverkehr. Laut Schätzung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) könnten 60 bis 70 Prozent der tödlichen Hirnverletzungen vermieden werden, wenn alle Radfahrer grundsätzlich einen Helm tragen würden.
„Das Problem ist, dass man als Radler bei einem Zusammenstoß mit einem Auto oft auf die Motorhaube oder den Querholm prallt“, erklärt Peter Fraas. „Dabei wird der Kopf unmittelbar in Mitleidenschaft gezogen. Die Verletzungen reichen von Gehirnerschütterungen bis hin zu Schädelbrüchen oder Hirnblutungen.“ Er appelliert an den gesunden Menschenverstand alle Fahrradfahrer: „Ein Unfall ist schnell passiert. Tragt deshalb immer einen Fahrradhelm, auch bei Kurzstrecken, und seid damit auch Kindern ein Vorbild. Das kann unter Umständen Leben retten.“
Wichtig zu wissen:
Fahrradhelme müssen nach einem Sturz ausgetauscht werden. Auch ein versehentliches Fallenlassen ist bedenklich, denn schon bei einem leichten Aufprall können Mikrorisse in der Schale entstehen, die im Ernstfall den Schutz erheblich mindern.
Untersuchungen zufolge hat der anhaltende E-Bike-Boom die Unfallzahlen erhöht. Die Elektroräder werden verstärkt von älteren Personen benutzt, die sonst nicht mehr Fahrradfahren würden. Häufig werden Geschwindigkeit, Gewicht und Bremsverhalten unterschätzt. Hier sind Probe- und Übungsfahrten auf Plätzen ohne Straßenverkehr sinnvoll.
Generell gilt: Halten Sie sich an die Verkehrsregeln, fahren Sie auf Straßen und einspurigen Radwegen nicht gegen die Fahrtrichtung und achten Sie auf Fußgänger. Achten Sie als Radler auf eine gute Beleuchtung, Reflektoren und allgemein gute Sichtbarkeit. Geben Sie beim Abbiegen deutlich Handzeichen und tragen Sie keine Kopfhörer.